Information:
Verlag: | Knaur Taschenbuch Verlag |
Autor: | Douglas Preston, Lincoln Child |
Erscheinungsdatum: | 2005 |
Seiten: | 608 |
Erzählort: | New York (USA) |
Erzähldatum: | Januar, ca. 6 Wochen nach „Burn Case“ |
Erzählperspektive: | Personaler Erzähler |
Genre: | Thriller |
Englischer Originaltitel: | Dance of Death |
Pendergast-Reihe: | 6. Band / 2. Teil der Diogenes-Trilogie |
ISBN | 978-3-426-63640-4 |
Inhalt:
Nur wenige Wochen nach Special Agent Pendergasts mysteriösen Verschwinden in Italien, werden seine Freunde einer nach dem anderen auf bizarre Weise von einem eiskalten Mörder umgebracht. Pendergast, der seinen Tod vortäuscht, um unbemerkt ermitteln zu können, beginnt Vorsichtsmaßnahmen für seine Freunde zu ergreifen und versucht mit Hilfe von Lieutenant Vincent D’Agosta, seinen Bruder Diogenes, den er für den Täter hält, zu finden und zu stoppen. Denn Diogenes hat vor langer Zeit angedroht, das perfekte Verbrechen zu begehen, das er durch einen kürzlich geschriebenen Brief an Pendergast auf einen bestimmten Tag festgelegt hat. Doch die Ermittlungen erweisen sich als nicht ganz so einfach, da Diogenes vor vielen Jahren gestorben sein soll.
Zu der schmerzlichen Tatsache, dass Pendergast immer mehr seiner Freunde verliert, kommt noch, dass an den Tatorten zwar wenige, aber dennoch stichhaltige Beweise gefunden werden, die Pendergast als den Mörder identifizieren.
Von der Polizei und dem FBI unter Einsatz aller Kräfte als Straftäter gnadenlos gejagt, versuchen Pendergast und D’Agosta eisern weiter zu ermitteln. Als schließlich alles außer Kontrolle gerät, ihnen die Zeit davonläuft und der beauftragte Profiler nicht rechtzeitig eine vollständige psychologische und kriminalistische Verhaltensanalyse von Diogenes entwickeln kann, bleibt ihnen nur noch eine einzige Möglichkeit, die Morde zu stoppen und Diogenes zu finden.
Meine Meinung:
„Dark Secret – Mörderische Jagd“ ist das erste Buch, das ich aus der Pendergast-Reihe gelesen habe, und hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Von den wirklich außergewöhnlichen, gleichermaßen unheimlichen und eiskalten Morden war ich äußerst beeindruckt, ebenso von der detailliert beschriebenen Polizeiarbeit, dem hohem Maß an Tempo, den Verfolgungsjagden, den exzellenten und einzigartigen Charakteren und der faszinierenden Mischung aus Wissenschaft, Action und Thriller. Und eins war sofort klar: so einen Thriller hatte ich zuvor noch nie gelesen. Besonders herausragend wird die Spannung des Buches noch durch den charismatischen, exzentrischen, distanzierten und geheimnisvollen Special Agent Aloysius Pendergast vom FBI, der in „Dark Secret“ vorerst offiziell als tot gilt und außerhalb des üblichen Dienstweges – also inoffiziell und unkonventionell – versucht, die Morde an seinen Freunden aufzuklären, seinen eigenen Bruder, der seit vielen Jahren verstorben sein soll, als Täter verdächtigt, und dabei jedoch selbst unter Mordverdacht gerät, was zu atemberaubenden Verfolgungsjagden und Ermittlungen in und um die Millionenmetropole New York City führt. Um unentdeckt zu bleiben, kommt hier Pendergasts Verwandlungskunst besonders zum Einsatz.
Ein wichtiger und unvergesslicher Schauplatz – über den man auch mehr erfährt – ist das Naturhistorische Museum in New York, in dem eine Ausstellungseröffnung stattfindet und es zu einem weiteren Verbrechen kommt.
Als Charakter tritt noch der loyale Lieutenant Vincent D’Agosta, Pendergasts Partner und Freund, auf, der bei der New Yorker Polizei arbeitet und seinen Job für Pendergast riskiert. Zusammen mit Pendergast versucht er die Mordfälle zu lösen, Diogenes zu finden und zu stoppen, während weitere Morde begangen werden. Man lernt Constance Greene, Pendergasts Mündel, die so geheimnisvoll und distanziert wie Pendergast selbst ist, kennen, und auch Captain Laura Hayward von der Mordkommission, die offiziell in dem Fall ermittelt und strikt und unbedingt auf die Einhaltung der Dienstvorschrift besteht. Ferner treten noch die couragierte Evolutionsbiologin Margo Green, der sensationslüsterne Journalist William Smithback und die professionelle Archäologin Nora Kelly in Erscheinung. Alle zusammen kommen bereits in vorherigen Bänden aus der Pendergast-Reihe vor.
Die Morde werden nicht nur gnadenlos, sondern auch nach einem gewissen Muster begangen, das Ähnlichkeiten mit bestimmten Todesfällen aus der Pendergast-Familie aufweist. Man erfährt mehr über Pendergasts Kindheit und dunkle Familiengeheimnisse. Doch Diogenes bleibt unauffindbar und gilt als tot. Somit liegen Diogenes Lebensweg, das geplante Verbrechen und das Motiv der Morde in vollkommener Dunkelheit.
Es wird darauf hingedeutet, dass Pendergast an den Morden nicht ganz so unschuldig ist, denn zwischen Pendergast und Diogenes soll in ferner Vergangenheit ein schreckliches Ereignis vorgefallen sein, was man jedoch noch nicht erfährt, bis auf die Tatsache, dass Diogenes deswegen zum Mörder geworden ist und einen unbändigen Hass auf Pendergast hat. Hinzu kommt noch, dass man sich nicht ganz sicher sein kann, ob Pendergast nicht doch der Mörder ist, demnach Diogenes nur eine Wahnvorstellung.
Unterstützung von der Polizei oder FBI können Pendergast und D’Agosta nicht erwarten, da sie selbst als Straftäter gesucht werden und ihnen die Zeit davonläuft. Denn der Mörder – wobei noch unklar ist, ob Diogenes wirklich der Mörder ist – plant das perfekte Verbrechen, das er auf einen Tag festgelegt hat, der unaufhaltsam näher rückt.
Neben der knisternden und mysteriösen Atmosphäre, die „Dark Secret“ erzeugt, gibt es natürlich auch einige amüsante Bemerkungen oder Szenen.
Als 2. Teil der Diogenes-Trilogie knüpft „Dark Secret“ direkt an den 1. Teil „Burn Case“ an, und lässt das Ende offen, um die Geschichte im 3. Teil „Maniac“ fortzusetzen. Der Sprachstil ist exzellent und unterhaltsam, die Handlung kontinuierlich aufgebaut.
Alles zusammen machen „Dark Secret“ zu einem wirklich unvergesslichen und einzigartigen Lesevergnügen.
Fazit:
„Dark Secret – Mörderische Jagd“ ist ein Thriller mit einer einzigartigen und spannenden Handlung sowie außergewöhnlichen Charakteren. Ein wirkliches Leseerlebnis.