Im Gedenken an meine Mutter Sonja Rauth (17.02.1960 – 05.10.2023)

Im Gedenken an meine Mutter Sonja Rauth (17.02.1960 – 05.10.2023)

 

 

 

 

Meine Mutter war die Person in meinem Leben, die mich zu dem Menschen gemacht hat, der ich heute bin. Als ich als Jugendliche Schulprobleme bekam, war sie es, die mich immer unterstützt hatte. Sie hat mir das Lesen, Schreiben und Rechnen beigebracht, aber auch Naturwissenschaften, Geschichte und Kunst. Als alle mich aufgegeben hatten, hatte sie sich die Zeit genommen, um mich zu unterrichten und mir Mut zu geben, um weiterzumachen. Wenn ich Fragen hatte, mich alleine fühlte, jemanden zum Sprechen brauchte – dann war sie es, die sofort da war, um zu helfen. Dank ihr habe ich die Liebe zu Büchern entdeckt. Dank ihr bin ich auf viele spannende Bücher aufmerksam geworden. Dank ihr war mein Leben reicher und schöner.

Es gibt keine Worte, die ausdrücken können, wie sehr sie uns fehlt. Wie sehr wir gehofft hatten, dass alles noch gut werden wird. Wir würden alles dafür geben, damit alles positiv ausgegangen wäre. Ihre Stimme und ihre Geschichten zu hören. Sie wieder bei uns zu haben.

 

(Weihnachten 2017)

 

 

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Mama, wir möchten dir für alles danken, was wir gemeinsam durchgestanden haben. Danke für die Kraft, die du uns gegeben hast, welche uns dazu brachte, dass wir weitergemacht haben. Danke, dass du immer für uns da gewesen bist. Danke, dass wir die hellen Augenblicke und auch die dunkelsten Momente zusammen verbracht haben. Danke, dass du mir das Lesen und Schreiben und die Liebe zur Literatur beigebracht hast, dass du mich unterrichtet hast. Danke dafür, dass du unser Fels in der Brandung warst und immer sein wirst. Danke für die Spiele, die wir zusammengespielt haben, und das Malen im Garten. Danke für deine Ideen und Unerschütterlichkeit. Wir werden dich für immer lieben.

 

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Meine Mutter verstarb am 05.10.2023 an den Folgen des Rauchens – Herzinfarkt, im Alter von 63 Jahren. Seit 2010 hatte sie ein Raucherbein. Die Sucht nach Zigaretten hatte dafür gesorgt, dass sie ihren Gesundheitszustand nicht für wahrhaben wollte und auch jede ärztliche Behandlung ablehnte. Sie litt 13 Jahre an den Folgen des Rauchens (Kurzatmigkeit, Raucherhusten, Schaufensterkrankheit), starb daran, ohne dass wir es hatten verhindern können. Seit 2019 wurden ihre Schmerzen zu unerträglichen Qualen. Ich hatte es nicht geschafft, sie zu überzeugen, sich behandeln zu lassen. Ich hatte sie aus dem Loch der Depressionen und des Rauchens nicht befreien können. Ich hatte die Symptome, wie sich der Herzinfarkt an dem Abend ankündigte, nicht richtig deuten können. Keiner in der Familie ist auf die Idee gekommen. Und nun ist sie ausschließlich noch eine Erinnerung und hinterlässt eine Lücke, die unendlich schmerzt.

Im Gedenken an eine Frau, die ein glücklicheres Leben verdient hätte.

 

 

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