Information
Titel: | Der dunkelste aller Zauber |
Autor: | Margaret Rogerson |
Verlag: | cbj Verlag (Penguin Random House) |
Erscheinungsdatum: | 9. Mai 2022 |
Seiten: | 544 |
Erzählort: | Austermeer |
Erzähldatum: | ca. Viktorianisches Zeitalter |
Erzählperspektive: | Personaler Erzähler |
Genre: | Fantasy |
Originaltitel: | The Sorcery of Thorns |
Reihe: | Einzelband |
ISBN: | 978-3-570-31333-6 |
Inhalt:
„Aber Bibliotheken sind nun mal gefährliche Orte.“
(S. 21 des eBooks)
Als Findelkind wurde Elisabeth Scrivener auf den Stufen einer der Großen Bibliotheken von Austermeer ausgesetzt. Fortan wuchs sie in der Bibliothek zwischen Grimoires auf – magische Bücher, die lebendig sind und sprechen können, aber sich auch, wenn man sie verletzt, in Maleficte verwandeln können – blutrünstige und gefährliche Monster –, und absolviert gemeinsam mit anderen Jugendlichen die Ausbildung zum Aufseher über die Bücher. Eines Tages ändert sich jedoch alles: Durch einen Sabotageakt entkommt das gefährlichste Grimoire der Bibliothek – und Elisabeth wird die Schuld daran zugeschoben. Um das Geheimnis aufzudecken und den wahren Täter zu stellen, braucht Elisabeth die Hilfe des dunkle Magie wirkenden Zauberers Nathaniel Thorn und seines dämonischen Dieners Silas. Als dann noch Anschläge auf die anderen Großen Bibliotheken erfolgen, wird allmählich deutlich, dass sich ihre Welt dem Untergang unaufhaltsam nähert…
Meine Meinung:
„Die Nacht brach herein, als der Tod in der Großen Bibliothek von Summershall vorfuhr.“
(S. 7 des eBooks „Der dunkelste aller Zauber“ von Margaret Rogerson, cbj Verlag)
Was für ein starker Anfang! „Der dunkelste aller Zauber“ von Margaret Rogerson ist direkt am Erscheinungstag auf meinem eReader gelandet, so gespannt war ich auf diese Geschichte. Und so toll fing sie an! Der Fantasy-Roman kommt tatsächlich als Einzelband aus, aber – obwohl ich später so meine Schwierigkeiten mit der Geschichte hatte, wobei es aber auch wieder bergauf ging – hätte ich absolut nichts gegen mehr düstere Geschichten mit den Charakteren.
Über Bibliotheken, Bücher, Dämonen, Magier, einen düsteren Plan
und darum, die richtige Entscheidung zu treffen
„Das hier waren keine normalen Bücher, die in Bibliotheken aufbewahrt wurden. Sie waren Wissen, dem man Leben eingehaucht hatte. Weisheit, der eine Stimme verliehen worden war. Sie sangen, als das Sternenlicht durch die Bibliotheksfenster hereinströmte. Sie spürten Schmerz und empfanden Kummer. Manchmal waren sie böse und grotesk – aber das war die Welt draußen auch. Und trotzdem war sie es wert, dass man für sie kämpfte, denn wo Dunkelheit war, existierte mindestens ebenso viel Licht.“
(S. 372 des eBooks „Der dunkelste aller Zauber“ von Margaret Rogerson, cbj Verlag)
„Der dunkelste aller Zauber“ beginnt in der Großen Bibliothek Summershall in Austermeer und wird durchgängig aus der Sicht der 16-jährigen Elisabeth Scrivener in Form des personalen Erzählers erzählt. Elisabeth wurde als Findelkind auf den Stufen von Summershall ausgesetzt, seitdem wohnt sie in der Bibliothek und lernt mit anderen Anwärtern, Aufseher einer Bibliothek zu werden, was ihr großer Wunsch ist. Doch ein Sabotageakt zerstört alles, denn dadurch gelingt es einem Buch, welches sich in ein Malefict verwandelt hat, die Flucht. Und Elisabeth wird die Schuld dafür gegeben. Elisabeth hat es sich in den Kopf gesetzt, den wahren Täter zu finden. Doch dafür braucht sie die Hilfe von Nathaniel Thorn, einem Zauberer der dunklen Magie, und seines dämonischen Dieners Silas. Und während sie ermitteln, geschehen in den anderen Großen Bibliotheken auch Sabotageakte. Das Ergebnis aus diesen Anschlägen könnte das Ende der Welt bedeuten, wenn sie den Täter nicht aufhalten können…
Höhen und Tiefen
„Du hast Leben genommen. Jetzt hilf mir, welche zu retten.“
Als er zu ihr herunterblickte, war er wieder schön, ein Engel, der aus der Ferne die Bitte einer Sterblichen abwog. „Ist es so einfach, Miss Scrivener?“, fragte er.
„Es muss so einfach sein“, erwiderte sie. „Eine andere Option gibt es nicht.“
(S. 207 des eBooks „Der dunkelste aller Zauber“ von Margaret Rogerson, cbj Verlag)
Wie bereits geschrieben fand ich den Anfang wirklich stark, das hielt auch eine ganze Weile an. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm. Die Ideen sind so toll. Ein Highlight dieser Geschichte sind die Grimoires, magische Bücher, denn sie leben. Sie können Tinte spucken, flüstern, rufen, schnarchen, lachen, weinen, sich selbst aufschlagen, fliegen, in die Finger beißen, mit den Ketten rasseln – und, wenn man sie verletzt, verwandeln sie sich in Maleficte, blutrünstige und zerstörerische „Monster“, die alles und jeden angreifen. Grimoires werden in unterschiedliche Gefährlichkeitsstufen eingeteilt. Was mir auch sehr gut gefallen hat, ist der Zusammenhang zwischen Magie und Dämonen – und was die Magier für den Bund mit einem Dämon opfern müssen. Das alles hat der Story eine herrlich düstere Note verliehen und sorgte für einige spannende Szenen.
Nach dem ersten Viertel des Buches ging die Geschichte leider recht bergab. Die Story wurde sehr langatmig und…unbeweglich. Es war ein bisschen wie „auf der Stelle laufen und einfach nicht weiterkommen“. Es passierte nichts. Trotz guter Ideen fehlte der Handlung die Dynamik. Auch die Charaktere wirkten steif. Ja, als müssten nur Seiten gefüllt werden, um zu dem Punkt zu gelangen, wo es endlich wieder richtig losgehen kann. Leider dauerte es ganz schön lange, um diesen Punkt zu erreichen. Dennoch gab es immer wieder bestimmte Dinge, die mein Interesse an dem Buch nicht abbrechen ließen. Und ca. in der zweiten Hälfte flammte dann die Spannung wieder auf, die sich bis zum dramatischen Showdown und dem ergreifenden Ende zog. Und somit habe ich nicht 3 Sterne, sondern 4 Sterne vergeben können, denn dadurch konnte ich doch herrlich mitgerissen werden. ^^
Was die Charaktere betrifft, so mochte ich sie alle größtenteils. Elisabeth ist eine mutige, abenteuerlustige, einfallsreiche angehende Aufseherin einer Bibliothek, die sich ohne große Anstrengung ständig in Schwierigkeiten bringt, aber Mittel und Wege sucht, alles wieder in Ordnung zu bringen. Nathaniel Thorn ist ein Zauberer, der dunkle Magie wirkt, eine sehr dramatische Vergangenheit hat und mit seinen witzigen Kommentaren die Stimmung immer wieder auflockert. Und Silas – der ist genial! Ein scheinbar skrupelloser Dämon in Menschengestalt, der sich um den Haushalt kümmert und sich in eine weiße plüschige Katze verwandeln kann. Und zusammen müssen sie nichts Geringeres versuchen, als die Welt zu retten. Jetzt würde ich gerne mehr Geschichten mit den Charakteren lesen! Und über das Ende konnte ich mit leicht tränenden Augen lächeln.
Fazit:
Ein Fantasy-Roman mit sehr interessanten Ideen – lebende Bücher, Dämonen, Zauberer und Bibliothekarinnen. Der Anfang ist absolut stark, leider wird die Story sehr lange ziemlich langatmig und unbeweglich. Doch Durchhalten lohnt sich! Denn später wird es richtig schön spannend. ^^
Mit “Der dunkelste aller Zauber” von Margaret Rogerson habe ich gleichzeitig bei der BookloverChallenge die Zusatzaufgabe Nr. 4 “Lies ein Buch, in dem etwas fliegt. (Luftschiff, Drache…)” erfüllt. In diesem Fall: Fliegende Bücher. ^^
Liebe Kristin,
eine tolle Rezension! Und sie hinterlässt bei mir viel Vorfreude auf das Buch. Die Zitate sind so toll!!
Ich mag deine Art, Rezensionen zu schreiben. <3
Herzlich
Petrissa
Liebe Petrissa,
vielen lieben Dank!!! 😀 Ich hab echt lange für die Rezension gebraucht. Und da waren noch mehr herausgesuchte Zitate – musste mich aber entscheiden. ^^ Ich liebe es, in Rezensionen Überschriften und Zitate einzubinden.
Viele Grüße
Kristin